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Die Silberne Halbkugel,

Förderverein Eiszeitkunst im Lonetal e. V.
2021 DNK Silberne Halbkugel Foerderverein Eiszeitkunst im Lonetal eV

Vorstand des Fördervereins Eiszeitkunst im Lonetal e. V. im Jahr 2019

Würdigung

Wissenschaft und Denkmalpflege unterstützen, vermitteln, die Öffentlichkeit aufmerksam machen und immer wieder Mittel einwerben, das hat sich der Förderverein Eiszeitkunst im Lonetal e. V. auf seine Fahnen geschrieben und ist seit vierzehn Jahren sehr erfolgreich damit. Bei den Bemühungen des Fördervereins dreht sich alles um die Menschen der letzten Eiszeit aus der Zeit vor circa 115 000 bis 11 700 Jahren, die Neandertaler und die ersten modernen Menschen. Eine Zeit, die soweit zurückzuliegen scheint und die doch bis heute in den Höhlen des Lonetals auf der Schwäbischen Alb allgegenwärtig ist. Im Lonetal zählen v. a. die Höhlen Hohlenstein-Stadel und Vogelherd mit ihren rund 40 000 Jahre alten Kleinplastiken aus Elfenbein, die Menschen, Tiere und Mischwesen zeigen, zu den herausragendsten Fundplätzen. Seit 2017 ist das Lonetal Teil der seriellen UNESCO-Welterbestätte „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“.
Den langen Weg der Antragsvorbereitung und Prüfung hat der Förderverein Eiszeitkunst im Lonetal e. V. intensiv begleitet und mit vorangetrieben. Er kann sehr stolz darauf sein, Deutschlands einzige altsteinzeitliche Welterbestätte mit begründet zu haben. Der Förderverein war darüber hinaus maßgeblich an der Planung, Finanzierung und dem Unterhalt des 2013 als Erlebniszentrum eröffneten, attraktiv und modern konzipierten Archäoparks Vogelherd beteiligt.
Nun widmet er sich nachhaltig der Erforschung, dem Schutz und der Vermittlung dieser einzigartigen Stätten und ihrer Umgebung. Das Spektrum der Aktivitäten des Fördervereins ist dabei sehr weitgespannt und nachhaltig. Mit den seit 2007 eingeworbenen Mittel von 1,3 Millionen Euro fördert er wichtige Forschungsgrabungen der Universität Tübingen im Lonetal, vergibt Stipendien an junge Fachwissenschaftler, unterstützt maßgeblich den Archäopark Vogelherd und die Weiterentwicklung der dortigen Vermittlungsangebote im Innen- und Außenbereich für alle Altersstufen. In Planung ist die Förderung von Schulexkursionen zu den Eiszeitstätten im Lonetal. Der Verein richtete zudem regelmäßige Vortragsreihen ein und unterstützt einschlägige Tagungsveranstaltungen.
Der besondere Verdienst des Fördervereins Eiszeitkunst im Lonetal e. V. liegt in der Vernetzung von Forschung, Denkmalpflege, musealer Vermittlung sowie aktiven und interessierten Laien und letztlich auch in der Rolle als Mittler zur lokalen Politik. Dem unermüdlichen Einsatz des Fördervereins, der bei aller Öffentlichkeits- und Vermittlungsarbeit nie den Blick auf die wissenschaftlich und denkmalpflegerisch notwendige Untersetzung seines Arbeitsfeldes verloren hat, ist es zu verdanken, dass eine exzeptionelle und faszinierende Fundlandschaft geschützt, erforscht und vor allem besucht und erlebt werden kann.
Für die großen Verdienste des Fördervereins Eiszeitkunst im Lonetal e. V. wird ihm die Silberne Halbkugel verliehen.

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Selbstdarstellung

Der Förderverein Eiszeitkunst im Lonetal e. V.

Das anspruchsvollste Ziel des „Fördervereins Eiszeitkunst im Lonetal“ wurde im elften Jahr des Bestehens erreicht: Sechs Höhlen des Lone- und des Achtals sowie ihr Umfeld wurden aufgenommen in die Liste des „UNESCO-Welterbe“. Damit sind die Fundstätten der frühesten plastischen Kunstwerke der Menschheit und der ältesten Musikinstrumente auf der Schwäbischen Alb geadelt als kulturelles Erbe von globalem Rang.
Der Förderverein hat in den Jahren seines Bestehens das Geschehen aktiv begleitet und vielfach gefördert, insbesondere bei den erfolgreichen, weltweit beachteten Nachgrabungen an Vogelherd, bei dem das 3,7 cm kleine Mammut und eine Reihe weiterer großartiger Artefakte gefunden wurden.
Doch damit sind die Aufgaben und das Engagement des Fördervereins bei weitem nicht vollständig beschrieben: Von Anfang an hat er, neben der ideellen Begleitung, Grabungen der Universität Tübingen mit beträchtlichem Aufwand gefördert – geforscht wird im Lonetal bis heute und wohl auch in den nächsten Jahren.
Und der Förderverein hatte maßgeblichen Anteil an der Einrichtung und am Betrieb des Archäoparks am Vogelherd, der jedes Jahr mit einem hohen fünfstelligen Betrag unterstützt wird und unter anderem das elfenbeinerne Original des Mammuts der Öffentlichkeit zugänglich macht.
Zu den selbst gesetzten Aufgaben des Fördervereins gehört es auch, das 2017 in Krakau zuerkannte UNESCO-Welterbe aktiv in Wert zu setzen, was mit beträchtlichen Mitteln und eigenständigen kulturellen Beiträgen (Vorträgen und einigem mehr) geschieht. Er ist maßgeblicher Initiator in dem Bemühen, die Eiszeit und ihre Bedeutung für heute erlebbar zu machen und tut dies nicht zuletzt mit eigenen Initiativen im und pro Archäopark.
Die bereits bekannten wie die noch zu entdeckenden und beschreibenden ältesten figürlichen Kunstwerke und Musikinstrumente sowie Schmuckstücke der Menschheit, die ein Alter von bis zu 40 000 Jahren besitzen, stehen im Fokus der Arbeit des Fördervereins, der stolz ist auf sein tatkräftiges Engagement mittels unzählbarer Stunden ehrenamtlichen Einsatzes und finanzieller Unterstützung in mittlerweile siebenstelliger Höhe.
Stolz darf man auch auf die Mitglieder des Vereins und das großzügige Engagement der Sponsoren sein, mit dem die Arbeit erst möglich gemacht wird.
Gründungsvorsitzender und bis heute in Verantwortung ist Hermann Mader, der einst als Landrat von Heidenheim sich begeistern ließ von den einmaligen Funden im Lonetal.

UNESCO Welterbe

Der Vogelherd, der Hohlenstein-Stadel und der Bockstein liegen im Lonetal und zählen seit dem Jahr 2017 zum UNESCO-Welterbe. Damit sind die Fundstellen von besonderer Bedeutung für die Weltgemeinschaft.

Eiszeit erlebbar machen

Das Leben in der Eiszeit und der Vogelherdherdhöhle können im Archäopark in Niederstotzingen erlebt werden. Es werden verschiedene Eiszeitaktivitäten angeboten, wie Feuermachen und Speerschleudern.

Forschung fördern

Der Förderverein unterstützt verschiedene Forschungsprojekte der Universität Tübingen im Lonetal. Das neueste Projekt, das unterstützt wird, ist die Ausgrabung der magdalénienzeitlichen Fundstelle Langmahdhalde.